Seit Mitte September 2015 steht am Glockenturm der Gosener Kirche ein Baugerüst. Seitdem sind die Handwerker
verschiedener Baufirmen fleißig am
Werk. In luftiger Höhe von 30 Metern
legten Sie zunächst die Spitze des
Kirchturmdaches frei. Dachdeckermeister Tammaschke aus Gosen nahm
mit seinen Mitarbeitern die alte marode Dacheindeckung ab. Zimmerleute besserten danach den Dachstuhl
und die darunterliegende Holzschalung aus, die durch jahrelang eingedrungene Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen waren. Gleichzeitig
begannen die Stuckateure damit, die
schadhaften Gesimse auszubessern
und neue Verankerungen einzusetzen.
Mittels eigens angefertigter Schablonen wurde der Putz wieder in seine
alte geschwungene Form gebracht.
Am Ende wird alles wieder so aussehen, wie bei der Einweihung der
Kirche vor nunmehr 101 Jahren. Auch
der Wetterhahn soll bald wieder, weithin sichtbar, auf der Turmspitze die
Windrichtung anzeigen. Schlossermeister Detert aus Neu Zittau fertigt
gerade die aufwendige Unterkonstruktion dafür. Dann wird das Turmdach mit einer neuen Schiefereindeckung und passenden Blechabdeckungen aus Kupfer und Zink
versehen. Architektin Sybille Stich
hofft, wenigstens die Spitze des
Kirchturms noch vor dem Frosteinbruch komplett fertig zu stellen. Der
Turmschaft wird dann wohl erst im
nächsten Frühjahr seine neue Putzfassade erhalten. „Das Gebäude steht
unter Denkmalschutz und die Fassade
muss genauso wieder hergestellt werden, wie die Erbauer der Kirche es vor
über 100 Jahren gemacht haben. Das bedeutet, dass der Putz wenigstens 4-6
Wochen frostfreie Zeit zum Trocknen
benötigt“, erklärt Architektin Stich. Im
Frühjahr werden dann auch die
Holzeinbauten im Inneren des Turms
sowie die Schallluken überarbeitet. Mit der Sanierung durfte erst begonnen werden, als alle Zusagen der
Fördermittelgeber schriftlich vorlagen.
Das war leider erst Anfang September
der Fall. Erst danach konnten die Aufträge ausgeschrieben werden.
Die von Kirchengemeinde, Förderverein und vielen Bürgern Gosen-Neu
Zittaus herbeigesehnte Sanierung des
Kirchturms wurde nur durch die finanzielle Unterstützung vieler Geldgeber möglich. Neben Mitteln der Kirchengemeinde und des Fördervereins
Dorfkirche Gosen e.V. wird das Vorhaben auch von der Landeskirche,
dem Kirchenkreis, der Gemeinde
Gosen-Neu Zittau, dem Land Brandenburg, dem Landkreis Oder-Spree,
der Deutschen Stiftung Denkmal-
schutz und der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa)
gefördert. Viele Gosen-Neu Zittauer
und ihre Gäste haben über Jahre
größere und kleinere Beträge für die
Sanierung gespendet, zuletzt bei der
noch laufenden großen Spendensammlung für die Erneuerung des
2006 bei einem Gewittersturm abgebrochenen Wetterhahnes. Dafür sagen
Kirchengemeinde und Förderverein
schon heute ein großes
D A N K E S C H Ö N !
Von der Spitze des Gosener Kirchturms hat man übrigens einen fantastischen Ausblick über die Umgebung Gosen-Neu Zittaus. Wer sich einen Eindruck davon verschaffen
möchte, kann sich unter
www.kirche-gosen.de
eine 360° Panoramaaufnahme ansehen. Die Ansicht ist zoom- und
schwenkbar, so dass man eine Menge
darauf entdecken kann. Unser Dank
dafür gilt Herrn Detlef Baron, der die
Aufnahme mit seiner Spezialkamera
angefertigt hat.
Thomas Schölzchen
für den
Förderverein Dorfkirche Gosen e.V.