Startschuss für die Sanierung eines Kleinods der Orgelbaukunst

Viele von uns kennen die Orgel in der Gosener Dorfkirche von einem der zahlreichen Orgelkonzerte, die dort regelmäßig stattfinden. Bekannte Organisten aus Deutschland und Europa bringen das historische Instrument regelmäßig zum Klingen und bewegen die Zuhörer mit der Musik bekannter Komponisten wie Bach, Händel, Reger u.a. Den wenigsten von uns fällt dabei auf, dass die Orgel aus der Werkstatt der Gebrüder Dinse derzeit gar nicht ihr volles Klangbild entfalten kann. Bedingt durch das zu DDR-Zeiten defekte Dach, welches damals nicht sofort repariert werden konnte, ist Wasser in den Innenraum der Kirche gedrungen und hat große Schäden an der Deckenkonstruktion verursacht. Leider ist das Wasser dabei auch in die auf der Empore stehende Orgel geflossen und hat diese beschädigt. Das Dach ist mittlerweile längst saniert, das historische Instrument hingegen wartet noch auf eine umfassende Reparatur. In und um Berlin gibt es noch zahlreiche Dinse-Orgeln, die meisten von ihnen wurden jedoch in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in ihrem Klang an den damaligen Musikgeschmack angepasst. Nur ganz wenige von ihnen verfügen noch über das originale Klangbild einer romantischen Orgel, das Instrument in der Gosener Dorfkirche ist eines davon und macht es damit besonders wertvoll. Zu den Verdiensten der Berliner Orgelbauerfamilie der Gebr. Dinse zählt zweifellos die Einführung des industriellen Fertigungsprinzips im Orgelbau, bei dem Einzelteile und Baugruppen in größerer Stückzahl vorgefertigt wurden und dann in verschiedener Kombination zu kompletten Instrumenten zusammengefügt wurden. 
 

So entstanden Orgeln, die durch die individuelle Gestaltung von Gehäuse und Prospekt sowie durch entsprechende Ausstattung im Inneren an die örtlichen Gegebenheiten in den verschiedenen Kirchen angepasst werden konnten. Den Kirchengemeinden in und um die zu Beginn des Industriezeitalters rasch wachsende Stadt Berlin bot sich so die Gelegenheit, durch dieses „Baukastenprinzip“ anspruchsvolle Instrumente für ihre Kirchen zu erwerben, die dennoch bezahlbar waren. Insgesamt werden der Gebr. Dinse Orgelbau-Anstalt 48 Orgelneubauten zugeschrieben, vermutlich sind es noch einige mehr. 1881 erhielten die Gebr. Dinse das Patent auf die im eigenen Hause entwickelte pneumatische Kegelventil-Windlade, die auch in der Gosener Orgel verbaut wurde. Dabei wird Luft nach dem Tastenanschlag über Rohre zu den Ventilen geleitet, was zu einer leichten Verzögerung vom Anschlag bis zum Erklingen der Töne führt. Leider ist durch das eigedrungene Wasser das Leder, mit dem die Kegelventile bezogen sind, hart geworden. Das führt dazu, dass die betroffenen Ventile nicht mehr richtig schließen und störende Dauertöne erzeugen, sogenannte „Heuler“. Es bleibt dem Organisten also nichts anderes übrig, als das komplette Register abzuschalten. Da eine Orgel aber fast immer mehrere Register hat, ist diese dann immer noch spielbar, sie entfaltet jedoch nicht mehr ihr volles Klangbild. 

Die Evangelische Kirchengemeinde Neu Zittau hat sich daher entschlossen, die Orgel jetzt zu sanieren, um wieder das volle Hörerlebnis bei Konzerten und Gottesdiensten bieten zu können. Neben der Reparatur der defekten Ventile, des Spieltisches und des Pedals wird die Orgel dabei auch komplett gereinigt und wieder entsprechend dem originalen Klangbild gestimmt. Das Instrument muss dafür komplett auseinandergebaut werden, um an die zu reparierenden Teile heranzukommen. Die Arbeiten werden mehrere Wochen andauern und verursachen leider auch hohe Kosten von bis zu 25.000 Euro. Das Instrument kann dann jedoch wieder sinnvoll für Benefizkonzerte und andere Veranstaltungen genutzt werden die dazu dienen, Spenden für die weitere Sanierung der Gosener Dorfkirche einzuwerben. Der Förderverein Dorfkirche Gosen e.V. unterstützt dieses Vorhaben ausdrücklich und wird alles tun, um die Sanierung dieses historisch wertvollen Instruments zu unterstützen. Auch die Gemeinde Gosen-Neu Zittau hat ihre Unterstützung zugesagt. Auch Sie, liebe Gosen-Neu Zittauer, haben die Möglichkeit, das Vorhaben zu fördern. Der Förderverein startet ab sofort eine Spendenaktion für die Orgelreparatur. Spenden für die Sanierung können unter folgender Bankverbindung getätigt werden: 

Zahlungsempfänger:    Förderverein Dorfkirche Gosen e.V.
IBAN:  DE15 1709 2404 0006 0236 73
Zahlungsgrund:  Sanierung Dinse-Orgel Kirche Gosen

 

Wenn Sie eine Spendenquittung benötigen, vergessen Sie bitte nicht, auch ihre vollständige Adresse mit anzugeben! In den nächsten Wochen, werden auch noch Briefumschläge mit dem Spendenaufruf verteilt, mit deren Hilfe Sie Ihre Spende übermitteln können! 

Natürlich sind Sie auch herzlich zu unseren zahlreichen Veranstaltungen in die Kirche eingeladen und können dort den Kulturgenuss mit einer Spende verbinden und im Gespräch mit uns mehr über das geplante Vorhaben erfahren. Wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst viele Spenden für dieses kulturhistorisch wertvolle Instrument zusammenkommen und wir Sie bald zum ersten Konzert mit der dann wieder mit voller Kraft erklingenden Dinse-Orgel in die Gosener Dorfkirche einladen können! Schon heute ein herzliches Dankeschön für Ihre Unterstützung! 

Thomas Schölzchen für den Förderverein Dorfkirche Gosen e.V.